Ach herrlich, GIFs! Aus dem Internet sind sie nicht mehr wegzudenken. Sie bevölkern Blogs, Social Media Kanäle und Unterhaltungs-Seiten. Unternehmen nutzen sie, um ihre Werbung zu beleben. Seit Neuestem können wir sogar unsere WhatsApp Nachrichten damit schmücken. Famos!
Dabei gibt es das Graphics Interchange Format (besser bekannt als GIF) bereits seit 1987. Erstmals von CompuServe eingeführt, wurde es in den ersten Jahren des World Wide Web zum beliebten Standard für die Darstellung von Bildern und auffälligen, animierten Bannern. Mit fortschreitender Technik änderte sich schließlich die Verwendung und vor allem die Bedeutung von GIFs. Heute sind sie eine Form der alltäglichen Kommunikation geworden. Aber auch an der Kunstwelt sind die kleinen animierten Bilder nicht unbemerkt vorübergegangen.
In den letzten Jahren hat sich eine GIF-Art-Szene etabliert, die zahlreiche grandiose Künstler hervorgebracht hat. Seit März gibt es mit dem MoGA (Museum of GIF Art) nun eigens ein virtuelles GIF Museum. Wir haben einen kleinen Rundgang gemacht.
Giphy - das ist der liebevolle Name der größten Suchmaschine für GIFs im Internet. Hier findet man eine breite Palette an animierten GIFs für jede Stimmungslage. Unter dem Reiter "Artists" stellt Giphy digitale GIF-Künstlern und deren Bilder in alphabetischer Reihenfolge vor. Nun hat die Plattform die Virtual Reality App Museum of GIF Art veröffentlicht. Die erste dort gezeigte Ausstellung trägt den Titel "Loop Dreams" und zeigt Werke von 20 Künstlern – darunter Szene-Stars wie James Kerr aka Scorpiondagger, Julian Glander, Stuard Wade und Martin Onassis.
Wer sich die Show ansehen will, muss zunächst die App herunterladen. Diese gibt es kostenlos für iPhone, Android oder HTC Vive. Einen VR Viewer benötigt man übrigens nicht unbedingt, die Ausstellung funktioniert auch in 2D. Sobald man sich mit der Anwendung vertraut gemacht hat – das Display muss quer gehalten werden, der kleine Punkt in der Mitte fungiert als Mauszeiger – kann es losgehen. Springen wir ins schwarze Loch!
Im Museum angekommen, können wir durch unterschiedlich gestaltete Räume wandeln. Mal ist es dunkel und nur durch den Schein einer Taschenlampe erhellt, mal sind wir auf hoher See, mal in einem Wohnzimmer, mal im Weltall. Jeder Ausstellungsraum hat eine eigene Klangkulisse. Hält man das Smartphone gerade nach unten, bekommt man drei Symbole angezeigt. Hinter der Tür verbirgt sich erwartungsgemäß der Ausgang, mit dem Zettel werden die Bildinformationen (Titel, Künstler) aktiviert und das Unendlichzeichen gibt Details zum Urheber. Klickt man nun auf die umherliegenden Treppchen wechselt man die Position im Raum und kann die verschiedenen GIFs von Nahem betrachten.
Beim Thema Betrachten kommen wir dann auch zum letzten aber wichtigsten Punkt. Wer glaubt, das Museum von der Couch aus erkunden zu können, der irrt. Für den faulen Sitzer funktioniert die App nämlich nicht. Vielmehr muss man sich im Raum drehen (also, in der realen Welt) und das Smartphone hoch und runter bewegen, um alle Werke sehen zu können. Ein ziemlicher Spaß, den wir laut Giphy noch häufiger erleben dürfen. Das ganze Jahr hindurch sind wechselnde Ausstellungen geplant. Wir freuen uns darauf!
Mehr zur aktuellen Ausstellung gibt's bei Giphy unter www.giphy.com/loopdreams
Wir finden das MoGA ist eine wirklich hübsche, digitale Perle im großen Teich der Museen. Deshalb möchten wir diesen Beitrag gerne der Blogparade #perlenfischen widmen, die das Blog des Infopoint Museen & Schlösser in Bayern noch bis 14. Mai veranstaltet. Also, Smartphones raus, Angel auswerfen und rein ins virtuelle Kunsterlebnis!
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